Gemessen an der wirtschaftlichen Leistung wird Deutschland derzeit als “Superstar” gehandelt. Gar nicht lange ist es her, da galt der Nachbar im Norden als “kranker Mann Europas”. Wie ist der Wandel zu erklären? Dustmann, Fitzenberger, Schönberg und Spitz-Oener gingen dieser Frage nach. Die vier Professoren heben in ihrer Studie die Bedeutung der Zunahme der dezentralen Lohnverhandlung hervor. So fiel der Anteil der Arbeitnehmer mit branchenweitem Tarifvertrag seit den 1990er Jahren markant. Gleichzeitig hielten sich die Gewerkschaften mit Lohnforderungen zurück. Diese Prozesse begünstigten das “Beschäftigungswunder”. Die Kehrseite davon: Ein dramatischer Rückgang der realen Löhne am unteren Ende der Lohnverteilung, die eine erheblich Zunahme der Lohnungleichheit zur Folge hatte.
In der NZZ wird die Studie im Kontext der anstehenden Abstimmung über die Mindestlohninitiative besprochen.