Gründe der ökonomischen Ungleichheit – Stand in der Schweiz

Die Zeitschrift Das Magazin publizierte eine Analyse von Thomas Piketts “Capital in the Twenty-First Century” und interpretierte seine Befunde für die Schweiz. Von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der Ungleichheit ist unter anderem der Zusammenhang zwischen den Kapitalrenditen und dem Wirtschaftswachstum, aber auch Erbschaften spielen eine wichtige Rolle.

Tages Anzeiger Magazin Ungleichheit 30.5.2014 Kissling

Ungleichheit, Umverteilung und Wirtschaftswachstum

In westlichen Gesellschaften besteht weitgehen Konsens darüber, dass ungleiche Marktergebnisse teilweise über Umverteilung reduziert werden sollen. Direkte Umverteilung geschieht dabei über Steuern und Sozialstransfers. In welchem Ausmass dies geschehen soll, ist jedoch Thema hitziger Debatten. Die klassische Ökonomie warnt etwa vor zu grosser Umverteilung, weil dadurch Anreize geschaffen werden, die gesamtgesellschaftlich schädlich sind und die in einer Reduktion des Wirtschaftswachstums resultieren. Ein Autorenteam des internationalen Währungsfonds hat nun untersucht, wie Ungleicheit, Umverteilung und Wirtschaftswachstum interagieren. Sie kommen dabei zum Schluss, dass geringere Ungleichheit zu stabilerem Wachstum führt, während Umverteilung überraschenderweise keinen direkten Effekt auf die Wachstumsraten zu haben scheint. Die Studie wurde von den Schweizer Medien aufgegriffen und etwa im Wirtschaftsblog Never Mind The Markets und der NZZ besprochen.

Hier geht es zur IWF-Studie
Hier geht es zu Never Mind the Markets (TagesAnzeiger)
Hier geht es zum Artikel in der NZZ.

Die globale Ungleichheit in 10 Charts

Wie hat sich die Ungleichheit global entwickelt? Mark Dittli geht dieser Frage nach und zeigt im Wirtschaftsblog des Tagesanzeigers, wie sich der Anteil der bestverdienenden 1 Prozent ausgewählter Länder über die Zeit verändert hat. Dabei stützt er sich auf die World Top Incomes Database, die von Thomas Piketty, Emmanuel Saez und Anthony B.Atkinson geführt wird.

Hier geht es zum Blogbeitrag (TagesAnzeiger)
Hier geht es zur World Top Incomes Database

Never Mind the Markets: Piketty und die Fundamentalfrage

Thomas Pikettys Buch “Capital in the Twenty-First Century” schlägt Wellen. Markus Diem vom Wirtschaftsblog des Tagesanzeigers bespricht die Hauptthesen das Buch des französischen Ökonomen und betet dessen Überlegungen in den Kontext der Klassiker der Ökonomie ein. Er zeigt dabei auf, wie sich der Blick auf das Verständnis von ökonomischer Ungleichheit von Malthus, über Marx und Kuznet bis zu Piketty verändert hat.

Hier geht es zum Blogbeitrag

Land der Milliardäre

Die Zahl der Milliardäre auf der Welt ist im vergangenen Jahr förmlich explodiert. 1867 Menschen listet der neue Hurun-Report auf, der diese Woche in Shanghai vorgestellt wurde. Betrachtet man allerdings die Milliardäre im Verhältnis zur Bevölkerung, kommt niemand an der Schweiz vorbei. Mit 7 Milliardären pro Million Einwohner steht sie alleine an der Spitze.

Marcel Grzanna nimmt den Hurun-Report als Anlass für einen Gastbeitrag im Datenblog des Bundes, in welchem er unter anderem die Situation für die Schweiz beschreibt.

Hier geht es zum Hurun-Report
Hier geht es zum Datenblog (DerBund)

Futter für die Lohndebatte in der Schweiz – From Sick Man of Europe to Economic Superstar

Gemessen an der wirtschaftlichen Leistung wird Deutschland derzeit als “Superstar” gehandelt. Gar nicht lange ist es her, da galt der Nachbar im Norden als “kranker Mann Europas”. Wie ist der Wandel zu erklären? Dustmann, Fitzenberger, Schönberg und Spitz-Oener gingen dieser Frage nach. Die vier Professoren heben in ihrer Studie die Bedeutung der Zunahme der dezentralen Lohnverhandlung hervor. So fiel der Anteil der Arbeitnehmer mit branchenweitem Tarifvertrag seit den 1990er Jahren markant. Gleichzeitig hielten sich die Gewerkschaften mit Lohnforderungen zurück. Diese Prozesse begünstigten das “Beschäftigungswunder”. Die Kehrseite davon: Ein dramatischer Rückgang der realen Löhne am unteren Ende der Lohnverteilung, die eine erheblich Zunahme der Lohnungleichheit zur Folge hatte.
 
In der NZZ wird die Studie im Kontext der anstehenden Abstimmung über die Mindestlohninitiative besprochen.

Hier geht es zur Studie
Hier geht es zum Artikel in der NZZ

Kapitalismus vs Demokratie

Thomas Piketty von der Paris School of Economics ist auf der Suche nach Prozessen, die Ungleichheit in der langfristigen Perspektive beeinflusst. Im kürzlich erschienen Buch Capital in the Twenty-First Century untersucht er die Entwicklungen seit dem 18. Jahrhundert für zwanzig Länder. Dabei kommt er zum Schluss, dass Kapitalismus unweigerlich die Ungleichheit vergrössert und daher die Demokratie bedroht.

Thomas B. Edsall von der New York Times bespricht diese These.

Hier geht es zum Buch: Capital in the Twenty-First Century
Hier geht es zum Artikel in der New York Times: Capitalism vs. Democracy

Einfluss familienpolitischer Ausgleichsinstrumente auf die Ungleichheit von Einkommen

In einem Forschungsmandat für Travail.Suisse hat der Fachbereich Soziale Arbeit untersucht, wie sich Veränderungen der Familienzulagen auf die Ungleichheit in der Schweiz auswirken. An einer Medienkonferenz hat der Dachverband der Arbeitnehmenden nun die Resultate veröffentlicht. Im Forschungsprojekt wurden zwei Szenarien für eine Erhöhung der Familienzulagen simuliert, wobei berechnet wurde, welche Umverteilungswirkung sich dadurch innerhalb des Mittelstands ergibt. Als Datengrundlage diente eine repräsentative Stichprobe der Steuerveranlagungsdaten des Kantons Zürich aus dem Jahr 2007.

Hier geht es zur Studie
Radio SRF 1, 14.10.2013 «Rendez-vous»